Von der Liebe zu einem Kind

Heute war wieder eine dieser Nächte.
Ich habe mich nur unruhig hin und her gerollt und wenn ich doch einmal eingeschlafen bin, dann habe ich geträumt. Ich träume wieder sehr viel in letzter Zeit, da ich weiss, dass meine Zeit hier zu Ende geht.
Mein „Wohlfühlnest“ ist nicht für immer. Ich muss selber wieder auf die Beine kommen, aber ich bin beschädigt. Ich weiß das. Das Mosaik meiner Seele ist zwar wieder halbwegs zusammengepuzzelt, aber noch nicht wieder verklebt. Jede Bewegung droht dieses fragile Gebilde wieder zu beschädigen.

Ich habe ein sehr bescheidenes Jahr hinter mir. Ich jammere nicht, ich sage nur wie es ist. Ich habe alles verloren was mir etwas bedeutet hat – meine Ehe, meine Firma & Selbstständigkeit, meine Eltern, Freunde, mein Zuhause und in gewissen Sinne mein Leben.
Und jetzt droht mir mein gegenwärtiges „Zuhause“, mein Wohlfühlnest auch zu entschwinden. Ich wusste, dass es nur auf Zeit sein würde, aber diese vergeht eben doch viel zu schnell. Man wirft mir Faulheit vor und dass ich mich ausruhen würde. Von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet, mag das sogar zutreffen, aber die Wahrheit ist eine ganz Andere. Ich lebe nur noch WEIL ich hier wohne. Das meine ich so wie es hier steht. Der letzte Dezember hätte fast anders geendet…
Die Liebe die mich hier umgibt, hilft mir am meisten mein Leben zu meistern. Die unbeschwerte Liebe eines kleinen Kindes. Eines Kindes, dass keine Vorurteile hat. Das mir keine Vorwürfe wegen meines verpfuschten Lebens macht.
Die kleine liebt mich einfach.
Wenn sie meinen Namen ruft (auch wenn sie das L noch nicht kann), oder sich nachts eng an mich kuschelt, wenn sie schlecht geträumt hat. Diese Liebe ist bedingungslos.
Ich brauche sie zum Leben – ich habe keinen eigenen Grund.
Ich bin ziellos. Planlos. Lustlos. Lebensmüde.
Wenn mich die Kleine anstrahlt geht die Sonne auf.
Auch wenn sie mich an alles erinnert was schief gelaufen ist oder was ich nie selber erleben werde.
Kinder sind wahrlich unsere Zukunft aber leider nicht meine. Die Natur hat es anders geplant.
Dennoch liebe ich dieses Kind unendlich. So sehr sie mich zuweilen auch auf die Probe stellt – wie in diesem Moment – wo sie einfach nicht zu weinen aufhören will, weil sie nicht mit meiner Maus spielen soll….
Ich will hier niemanden emotional erpressen. Ich sage nur wie es ist. Das wichtigste im Leben sind die Menschen mit denen man sich umgibt.
Mein Leben ist ein oberflächlich gekitteter Trümmerhaufen. Die Kleine ist mein Tesa, aber ich brauche einen richtigen Klebstoff…
Also blicke ich einer ungewissen Zukunft entgegen. Wo und wie werde ich wohnen? Ich habe mir mein Leben lang den Hintern abgerackert und doch bleibt mir nicht mehr als eine Sozialwohnung übrig. Mein gelernter Beruf ist keine Option für einen Wiedereinstieg – dafür hat mich das alles emotional zu sehr mitgenommen.
Wie geht es also weiter, wenn mich nicht gerade der Prinz in schimmernder Rüstung retten kommt (Prinzessinnen reiten ja eher selten gerüstet durch die Gegend)…?

Ich hab euch lieb

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