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Meine GaOP 2.0 – Die Korrektur

Hallo meine lieben Leser,
Ich melde mich frisch und munter aus dem Universitätsklinikum in Hamburg Eppendorf (kurz UKE) zurück. Wie ihr möglicherweise schon mitbekommen habt, habe ich mich letzte Woche quasi stickum heimlich zu meiner Korrektur OP im UKE eingefunden und diese auch sehr erfolgreich hinter mich gebracht.
Diesmal habe ich euch nicht direkt an meinem Aufenthalt teilhaben lassen, da mir a) kein adequates WLAN zur Verfügung stand und ich b) auch einfach nicht in der Laune war meine Gefühle sofort auf digitales Papier zu bannen.
Dieses hole ich allerdings jetzt gerade in diesem Moment nach und ich bin sicher, dass ihr Verständnis habt.

Wie ihr euch sicherlich erinnert hatte ich am 16.11.2015 meine Geschlechtsangleichende Operation bei Fr. Dr. Riechardt im UKE und war schon damals mehr als zufrieden, auch wenn ich Anfangs mit leichteren Komplikationen zu kämpfen hatte (hauptsächlich unschöne Blutungen aus der Harnröhre).
Die erste Operation sieht ja die funktionelle Angleichung vor, in der die Banane tranchiert und quasi einmal umgestülpt wird – ergo die penile Inversionstechnik (in meinem Fall). Im ersten Durchgang kommt es generell eigentlich noch nicht sooo auf die perfekte optische Umsetzung an, obwohl ich schon damals mit dem Ergebnis sehr, sehr zufrieden wahr…
Die zweite Operation soll dann das i-Tüpfelchen sein und die Optik dem Original so weit wie möglich angleichen. Was war das für eine lange Wartezeit. Zwischen der ersten und der zweiten OP liegen in der Regel etwa 6 Monate (die man der ersten OP zum Abheilen Zeit gibt). Zwar hatte ich Glück und konnte Frau Doktor zu einem Termin nach nur knapp 4 Monaten überreden, doch zog sich die Zeit wie ein Kaugummi.
Wenn ich ehrlich bin, war die Wartezeit auf die Korrektur fast schmerzhafter als die Wartezeit auf die GaOP an sich – diese Zeit des „Halbfertigseins“. Zu wissen, dass man es fast geschafft hat, aber eben doch noch nicht fertig da unten ist. Man sieht schon was möglich ist, was da unten sein WIRD…die Ungeduld wurde schier unerträglich.
Aber am 31.3 sollte es endlich soweit sein.
Die Korrektur. Meine zweite Sitzung im UKE.
Auf der Agenda standen:

– Aufbau der Labia Minora (kleine Schamlippen)
– Symmetrische Anpassung der Labia Majora (äußere Schamlippen)
– Kosmetik der Neoklitoris
– Korrektur des Vaginaleingangs
– Behandlung einer Wundheilungsstörung am Vaginaleingang

Meine Anreise

fand am Vortag (Mittwoch 30.3) statt, nachdem ich am vorherigen Osterwochenende erfolglos die Eier gesucht hatte – pardon, der war so schlecht den MUSSTE ich einfach bringen xD.
Meine Anreise gestaltete sich leider schon etwas unplanmäßig hektisch was, allerdings auch im Laufe des Tages definitiv NICHT besser werden sollte. An dieser Stelle will ich nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich habe es trotz dezenter Unwägbarkeiten doch noch pünktlich ins Krankenhaus geschafft. Natürlich hatte ich im Vorfeld angerufen und mitgeteilt, dass es leider etwas später bei mir werden würde, worauf man mir sofort mitteilte, dass mein OP Termin dann sicherlich verschoben würde – ARGH! – doch man verband mich weiter zur OP Planung, die mir allerdings sofort Entwarnung gaben und sagten ich solle mich einfach auf den Weg machen – PUHHH!
Soweit so gut kam ich dann doch mit leichter Verspätung im UKE an und habe mich sofort an die OP Vorbereitungen gemacht. Wasser lassen – auch so eine Sache, wenn man den Vormittag nur unter Stress wie ein Eichhörnchen auf Crack durch die Gegend geflitzt ist ^^ Ich also den Becher eingesackt und erstmal die nächste Station aufgesucht – Blutspende. Leute wolltet ihr eine Blutprobe oder mich einem Vampir verfüttern? 5 oder 6 TeströhrchenROHRE wurden mit meinem heiligen roten Saft gefüllt…
Na ja, so langsam kam ich dann etwas zur Ruhe und habe es dann auch tatsächlich geschafft meine Pipi probe abzugeben (und mir dabei mitten über die Finger zu strullen – ein herrlicher Tag). Hmm…sah irgendwie komisch aus…naja egal. Abgegeben und weiter zur Narkoseaufklärung.
Ich sage nur Passierschein A38 xD
Da ich zu spät kam, war mein eigentlicher Termin schon durch….so musste ich eine Nummer ziehen und mich in die reguläre Warteschlange einreihen – läppische 40 Minuten ^^ Dafür war ich beim Doc selber schnell durch – kenn ich, kenn ich, ja, wo soll ich unterschreiben…
Als ich dann zum Tresen in der Urologie zurückkam erwarteten mich schon mürrische Blicke und mir schwante nix gutes. Wo denn die Urinprobe herkäme? Äh…frisch gezapft? Oh, oh…dann ist das gar nicht gut…
Ich glaube in dem Moment entgleisten mir die Gesichtszüge, denn ich wusste was mit meiner „Großen Schwester“ passierte, als sie DIE Diagnose bekam. Keime im Urin…und das nicht zu knapp. Herrlich…eine völlig beschwerdefreie Harnwegsinfektion. Ich hab davon NÜSCHT mitbekommen. Es ging mir gut, kein Brennen oder sonst etwas…aber zugegeben…die Probe sah etwas nach Hefeweizen aus…FUCK! (pardon)
Wie dem auch sei, wollte man noch eine Kontrollprobe per Katheterurin abzapfen. Das macht ja Spaß.
Zu dem Zeitpunkt hatten mir schon zwei Schwestern und zwei Ärzte gesagt, ich dürfte wohl wieder nach Hause fahren, man würde nur noch auf die Meinung des Oberarztes warten.
DAS, war die längste Stunde des Tages, kann ich euch sagen.
Um dann die Meldung zu bekommen, ich könnte auf Station. Fr. Riechard würde das Risiko als akzeptabel einstufen. PUHHH.
Na immerhin hab ich den Tag was zu tun gehabt ^^ jetzt war es schon fast 17 Uhr als ich endlich auf Station kam und mein Zimmer bezog – bei dem es sich witziger weise um das gleiche wie beim letzten Mal handelte.
Jetzt hieß es nur noch den Abend überstehen und die OP Uhrzeit abwarten (die übrigens direkt morgens um 7 stattfinden sollte).
Natürlich war ich die letzten tage wieder völlig durch mit den Nerven, doch hier, endlich auf dem Zimmer, war ich wieder völlig ruhig…regelrecht gelangweilt ^^ Und was macht man, wenn einem langweilig ist? GENAU! Facebook ^^
Und hier hab ich durch Zufall gesehen, dass sich noch ein anderes Mädel auf Station aufhält, die am nächsten Tag ihre große OP haben sollte – gleich mal die Fühler ausgestreckt, hallo gesagt und noch ein sehr schönes Gespräch gehabt (weiterhin gute Besserung, Süße!)
Irgendwann hab ich mich dann auch wieder in mein Zimmer zurückgezogen, und bin sofort wie tot umgefallen.

Tag der OP

Der Morgen war unspektakulär…die Schwester kam um halb 6, um mich zu wecken, falls ich denn noch duschen wollte -äh….nein, um die unchristliche Zeit sicher nicht, worauf ich mich wieder umdrehte, um auf den Anruf aus dem OP zu warten. Dieser sollte gegen halb 7 kommen. Gnädiger weise bin ich auch noch einmal eingeschlafen…so etwas…ein wenig. Kurz nachdem ich eingeschlafen war, kam die Schwester wieder, um mir mitzuteilen, dass die OP wegen der Blasenentzündung abgesagt worden wäre – KATASTROPHE!
In dem Moment kam die Schwester in mein Zimmer um mir mitzuteilen, der OP hätte angerufen…
Ich war irgendwie völlig neben der Spur und musste in dem Moment Traum und Realität auseinanderwurschteln….aber Erleichterung ^^
Also aus dem bett gesprungen, das sexy Krankenhaushemd übergeworfen sowie die Scheissegalpille eingeworfen.
Kurze Zeit später lag ich dann im OP-Vorraum wo mir Feuerwehrmann Tom vorgestellt wurde. Er würde mir heute den Zugang legen. Äh…oh-keee?
Nein…er konnte es nicht. Nicht wirklich. Nein.
Die Narkose war ein Segen 😉
Und wieder mal habe ich die Narkose blendend weggesteckt. Als ich wach wurde, war es wie normales aufwachen…nur etwas langsamer. Unten rum tat es schon ganz schön weh, aber das war einen Wink später ein Ding der Vergangenheit. Das sollte übrigens mein einziger Ruf nach Schmerzmitteln bleiben.
Kurze Zeit später wurde ich dann wieder auf mein Zimmer gebracht, wo ich dann natürlich sofort unter meine Decke luschern musste. Ausser einem riesigen Pflaster und einem frisch gelegten katheter gab es allerdings nix zusehen.
Schmerztechnisch war das alles echt gut auszuhalten…vom Gefühl am ehesten mit einer Schürfwunde zu vergleichen. Unangenehm, ja, aber nichts was nicht auszuhalten gewesen wäre.
Am Nachmittag besuchte mich noch Fr. Dr. und teilte mir mit was sie alles gemacht hat.

Die Folgezeit

war genau so unspektakulär. Am zweiten tag wurden das Pflaster sowie der Katheter entfernt. natürlich war ich aufgeregt wie nichts gutes, was sich da jetzt zeigen würde, aber ich muss zugeben, dass ich ganz schön ernüchtert war. Im prinzip sieht es im Moment noch genau so aus wie vorher – nur in blau, lila und mit 3 neuen Extranähten ^^ aber so ist das Post OP. In ein paar tagen kann ich mehr sagen.
Die Nachsorge bestand für mich aus Langeweile, im Bett liegen und Daredevil Staffel 1 durchsuchten. Und seeeehr viel Facebook ^^
Zwischendurch habe ich natürlich noch ganz viel lieben Besuch da gehabt. Ich habe mich über jede Einzelne von euch gefreut. Ich wäre sonst eingegangen.

Die Entlassung

erfolgte heute recht überraschend nachdem mich die Schwester heute morgen fragte, ob ich schon wüsste wann ich heute gehen würde. Hä? Gehen? Heute? Mein Wissensstand war laut Frau Riechardt Anfang der Woche…aber mich sollte es nicht stören 😀
Und so war es dann auch. Schon um kurz nach 11 hielt ich meine Entlassungspapiere in der Hand, worauf ich meine 7 Sachen packte, meinen Abtransport mit dem LaMa koordinierte und mich dann noch bei meiner lieben Nachbarin verabschiedete.

Ja…jetzt liege ich hier noch 1-2 Tage bei meiner Familie, bis es dann für mich endgültig nach Hause geht. Etwas Pflege muss ja noch sein 😉

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Anna

    Hallo Mila 🙂

    Ich freue mich das Du deine Korrektur gut überstanden hast und wünsche Dir für die nachfolgende Zeit noch gute Besserung 🙂
    Was soll ich sagen…? Die Art deines Schreibens ist einfach genial !
    Spannend,aufklärend aber vor allem lustig *grins*
    Lieben Gruß, Anna

  2. Annabelle

    Hallo Mila,
    wieder ein klasse Bericht, nichts beschönigend, witzig und informativ.
    Ich wünsch Dir weiter einen guten Heilungsverlauf und ein optimales Ergebnis.
    lG Annabelle

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