Lange habe ich diese Rezension vor mir her geschoben, bzw. dieses Buch immer wieder zurück auf meinen SuB gelegt…ebenso wie das zuvor gelieferte “Fest der Finsternis”. Wobei letzteres gar nicht übel war…aber zurück zu Dolfi und Marilyn. Dieses Buch habe ich jetzt schon vor längerer Zeit bekommen, aber ich konnte es einfach nicht lesen. Vielleicht bin ich nicht das Klientel…oder das Buch IST einfach nur zäh….?
Dabei lässt die grundsätzliche Idee des Buches schon schmunzeln und gerade auch der Übersetzer verdient meine höchste Anerkennung – denn auch wenn ich selbst nicht der französischen Sprache mächtig bin, so kann ich sagen, dass die getätigte Wortsprache überdurchschnittlich gut ist. Jeder Übersetzer gibt einem Werk ja seine eigene Note mit – hier ist das einfach nur SAUBER, was der Übersetzer abliefert.
Worum geht es?
Frankreich 2060 – Der Geschichtsprofessor Tycho Mercier und sein Sohn Bruno leben ein beschauliches Vorortleben. Tycho ist geschieden und kümmert sich so gut es geht um seinen Sohn. Eines Tages kommt Tycho von der Arbeit nach Hause und erlebt eine böse Überraschung, als Adolf Hitler in seinem Lesesessel sitzt – zwar ohne Rotzbremse, aber dafür mit Originaltolle. Natrlich handelt es sich nicht um den echten Führer, der seit über 100 jahren tot ist, sondern vielmehr um ein Modell der verbotenen Hitler-Klonserie. Tychos Frau hat diesen offenbar bei einer Tombola gewonnen und direkt an ihren Ex weitergeleitet…hurra. Tychos Sohn Bruno, ein aufgeweckter Junge, ist gleich ganz vernarrt in den neuen Haushaltsklon…Tycho ist dagegen eher weniger begeistert….
Das Buch fängt grandios an…die Sprache ist superb und die philosophischen Denkanstöße gefielen mir sehr gut – ist ein Klon weniger wert, als ein echter Mensch? Wer entscheidet das? Aber was ein wirklich starkes Buch hätte werden können, wird leider extrem schnell nur allzu banal und langatmig…und trotz angestrengter Leserei…passiert nix. Es ist zäh wie Honig und meine Zeit zu knapp, als das ich mich hier durchquälen möchte…