Und weiter geht es mit dem fünften Teil meiner geliebten Repairman Jack Reihe. Jedes Buch nimmt sich auf seine Art ein bestimmtes Genre vor und macht daraus ein ganz besonderes Jack-Abenteuer. „Im Kreis der Verschwörer“ hatte Aliens und Aluhutträger als Rahmenhandlung und „Tollwütig“ war ein Pharmathriller mit brachialer Aktioneinlage.
Dieser Band nimmt sich des Outbreak-Themas an und konfrontiert Jack mit einer möglichen weltweiten Viren-Pandemie – wobei es sich allerdings um kein so ganz gewöhnliches Virus handelt, wie Jack im Verlauf der Geschichte feststellen muss.
Worum geht es?
Kate Iverson – ist ratlos. Ihre Freundin und Lebensabschnittsgefährtin Jeanette war krebskrank und als eigentlich unheilbar eingestuft. Dennoch hatte sie sich einer experimentellen Behandlung unterzogen, bei der ein genetisch verändertes Retrovirus zum Einsatz kam, um sich auf die metastasierten Krebszellen in ihrem Gehirn zu stürzen.
Die Behandlung hatte einen durchschlagenden Erfolg – mit der minimalen Nebenwirkung, dass Jeanette seit dem nicht mehr sie selbst zu sein scheint. Sie ist distanziert, wortkarg und nicht mehr an Zweisamkeit interessiert. Und als sie dann auch noch anfängt, nachts heimlich das Haus zu verlassen, da ist es mit Kates Ruhe vorbei.
Eines Nachts folgt sie ihrer Freundin per Taxi mitten in die tiefste Bronx und beobachtet wie sie in einem Gebäude verschwindet und Teil einer Art von Zirkel oder Sekte wird.
Während sie vor dem Gebäude herumlungert und versucht sich aus dem gesehenen einen Reim zu machen, wird sie von einer Dame mittleren Alters, in Begleitung eines Husky überrascht – die ihr daraufhin sagt, dass sie sich unbedingt an einen Mann namens „Jack“ wenden müsse, wenn sie die Menschen die sie liebt, retten wolle…
Und genau das tut sie und schon ein Telefonat später treffen sie sich – und sind mehr als überrascht. Denn Kate ist Jacks Schwester! Das ist natürlich ein ganz schöner Zusammenprall, den niemand in Jacks Familie weiß von seinem nicht ganz legalen Lebenswandel, oder warum er sich seit fast 15 Jahren von der Familie fern hält…doch Jack Fähigkeiten sollen noch sinnvoll zum tragen kommen, da sich ab hier die Geschehnisse überschlagen….
Denn das besagte Heilmittel ist kein normales Virus. Infizierte werden in ein borgartiges Schwarmkollektiv assimiliert und drohen die Welt zu übernehmen – und nur Jack kann sie aufhalten!
Fazit:
Auch dieses Buch hat mich grossartig unterhalten und teils eine echt beklemmende Atmosphäre aufkommen lassen, als Jack sich mit dem Virus infiziert und eine deliriöse Zukunftsvision hat, in der sich die letzten Nichtinfizierten in den Ruinen New York um Essen schlagen, immer in der Angst infiziert zu werden…
Jack ist ein Stehaufmännchen, dem man allerdings all seine Taten jederzeit abkauft – er ist ein Superheld ohne Superkräfte. Das kriegt der Autor einfach wunderbar hin, ohne im Kitsch oder Unglaubwürdigkeit zu versinken.
Auch hier kann ich nur sagen – lest die Reihe. Sofort!
Wer des Englischen mächtig ist, sollte wie ich, die englische Originalversion lesen, da Herr Wilson oft sehr amüsant schreibt und ich mir nicht sicher bin, ob sich jeder Gag ins Deutsche übertragen lässt.