Alien_1

Hachja….der gute alte Alien…
Uns verbindet eine lange und innige Beziehung. Der Schrecken aus dem All. Der biomechanische Alptraum. Die Schöpfung HR Gigers.
Ein Film der Geschichte geschrieben hat und aus einer Zeit Stammt, als ich noch nicht einmal geplant war. Dennoch liebe ich diesen Film, der für heutige Sehgewohnheiten viel zu gemächlich daherkommt. Was ist das faszinierende an diesem fremden Organismus, der sich einer Vergewaltigung gleichend in seinem Wirt einnistet, um dann auf das scheußlichste aus dessen Körper herauszuplatzen?

Alien war mein erster Horrorfilm als Kind. Freilich durfte ich den nicht gucken. Zehn Jahre waren auch definitiv zu jung für den Xenomorph von LV426. Der Film lief nachts im Fernsehen und klein Mila hätte tief und fest schlafen sollen…was sie natürlich NICHT tat. Stattdessen schlich ich mich still und leise zur Wohnzimmertür, um von dort heimlich am Sofa vorbei einen Blick auf das elterliche Nachtprogramm zu erhaschen.

Ohhh….Raumschiffe….wie aufregend, muss ich da wohl gedacht haben, ohne zu wissen was schon kurz darauf passieren sollte, den Commander Kane war gerade im Begriff sich in einem außerirdischen Raumschiffwrack in die unbekannte Finsternis abzuseilen. Au wei, war das spannend…und beängstigend als Kane sich über eines der Eier beugte…und angesprungen wurde! Dies ist DIE Szene, bei der ich heute noch Puls kriege, denn als Kind hat sie mich dermaßen geängstigt, dass ich Wochen lang Alpträume hatte.

Mein kleiner Verstand konnte das gesehene nicht richtig verarbeiten und ersetzte nachts das Ei gegen einen großen Geschenk Karton – allerdings mit dem selben Ergebnis. Ich wusste jede Nacht, da würde gleich die „Hand“ herausgesprungen kommen und mich jagen….

Danach sollte es ein Paar Jahre dauern, bis ich den Film das erste Mal bewusst guckte und den cineastischen Klassiker zu schätzen lernte. Der Film faszinierte mich von Anfang an. Bildsprache, Musik, Charaktere. Damals alles auf den Punkt. Es war zwar ein Science Fiction Film, aber es fühlte sich alles so „bodenständig“ an. Das was heute als „Used Look“ bekannt ist.

Klar ist Alien kein Oskarkanditat für das beste Drehbuch oder dramaturgische Wendungen, aber es passt einfach alles. Und was noch wichtiger ist – auch HEUTE funktioniert der Film noch perfekt für mich, den er ist kaum gealtert. Klar haben sich die Computer weiterentwickelt, aber die Themen sind immer noch gleichen geblieben, z.B. Angst vor gesichtslosen Konzernen, die über Leichen gehen.

Dieser Film hat den klassischen Horrorfilm salonfähig gemacht, indem er ihn in Hochglanz in den gerade erst durch Star Wars etablierten Weltraum verfrachtet hat. Dabei wäre der Alien ja um ein Haar nur ein weiterer dieser „Raketen am Faden“ Filme geworden – ursprünglich noch unter dem Titel „Star Beast“. Der erste Entwurf des Aliens sollte mehr wie ein großer Truthahn aussehen, doch das war bevor Ridley Scott und H. R. Giger an Bord waren und mit ihrer Vision einen Meilenstein des Sci Fi / Horror Kinos geschaffen haben.

Bestes Zitat:

„Ich bewundere die konzeptionelle Reinheit. Geschaffen, um zu überleben. Kein Gewissen beeinflusst es. Es kennt keine Schuld, oder Wahnvorstellungen ethischer Art.“

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