…oder wie ich wieder zum Kind werde.
Heute Nacht bzw. heute Morgen war es soweit – der lang erwartete Trailer zum neuen Star Wars ist erschienen und ich fühle mich wie ein Kind das auf Weihnachten wartet.
Ich, eine gestandene Frau von Mitte 30.
Bin heute morgen mit zitternden Fingern aufgestanden, um zu gucken ob der Trailer online ist. Star Wars – in meiner Kindheit noch Krieg der Sterne – ist Emotion. Ich weiß nicht, ob die Kinder von heute das noch verstehen können. Für die müssen es nur die neuesten Effekte, schnelle Schnitte, Explosionen und hübsche Darsteller sein…eine Story oder gar Geschichte sind zur Nebensache geworden.
In meiner Kindheit stand Star Wars für ein Märchen im Weltraumgewand. Nichts anderes war das…der Tapfere Bauer gegen die bösen Schergen des Königs auf der Suche nach der Prinzessin. Und es hat wunderbar geklappt. Die Tricktechnik war wegweisend, aber nicht nur Mittel zum Zweck. Alles passte zusammen. Die Filme haben Emotion vermittelt.
Gerade heute muss ich mich an mein erstes Treffen mit R2-D2, seinem Kumpel dem Protokolldroiden C3-PO und Luke Skywalker erinnern.
Ich muss etwa 6 oder 7 gewesen sein, wir waren gerade aus Süd Afrika nach Essen gezogen und hatten noch nichts. Wir wohnten in einer kleinen spärlich eingerichteten Wohnung und der kleine Minifernseher (ich glaub mein Monitor ist größer) mit Drahtantenne stand auf einem Stuhl im Wohnzimmer. Fernsehen gabs für mich damals eigentlich noch nicht bis zu diesem einen Abend, als mein Vater von der Arbeit nach Hause kam – mit einem neuen Videorekorder unter dem einen Arm und einem Geschenkpaket unter dem anderen. Und wer hätte das Gedacht, das Geschenk war tatsächlich für mich (damals muss er ein anderer Mensch gewesen sein).
Was sol ich sagen, in diesem Paket kamen als erstes besagte Droiden zum Vorschein (oh wie ich mich nostalgisch an meine alten Kenner-Figuren mit ihre starren Gliedmaßen erinnere) und darunter meine erste Videokassette – Krieg der Sterne. Ich weiss noch ganz genau wie ich mir das Cover angeguckt habe und gar nicht genug von den Bildern auf der Rückseite kriegen konnte. Während ich meine Spielfiguren auspackte schloss mein Dad den neuen Videorekorder an…und dann gab es kein Halten mehr als der Lauftext erschien und John Williams unverwechselbare Fanfare erklang…
Nie zuvor hatte ich etwas so großes (auf einem so kleinen Bildschirm) wie einen Imperialen Sternzerstörer gesehen. Ich WAR buchstäblich in einer weit, weit entfernten Galaxis.
Ich weiß noch genau wie bedrohlich ich Darth Vader empfand, als er noch eine völlig mystische und gesichtslose Gestalt war – das böse in Person, der schwarze Ritter (nein, nicht Batman!).
Es war ein unvergesslicher Abend; eine Erinnerung die mich mein gesamtes Leben begleiten wird. Es mag nur ein Film sein, aber er hat mich inspiriert. Ich liebe Sci-Fi und damals nahm meine Liebe zum Film ihren Anfang.
Meine Emotionen zu Empire und RotJ sind da mehr im Dunst der Zeit verloren gegangen, auch wenn ich mich noch genau erinnern kann wie mein vater sich extra einen zweiten Videorekorder gemietet hatte um die beiden Filme aus der Videothek zu kopieren – damals ging das offensichtlich noch ^^
Wie sehr hatte ich mich anno 1998 gefreut, als bekannt wurde George Lucas würde drei neue Star Wars Filme machen. Welch Jubel um die Welt ging und ich ließ mich natürlich anstecken. Die Hoffnung war natürlich groß, dass das Abenteuer weiter gehen würde, aber schon nach kurzer Zeit wurde bekannt es würde sich um „Prequels“ handeln und VOR der klassischen Trilogie spielen. Man war ich traurig…und gleichzeitig gespannt wie Darth Vader „entstehen“ sollte…
Doch als der erste Kinotrailer erschien, gab es statt Darth Vader und großangelegter Jedisäuberungen das hier:
ich war…nennen wir es….ernüchtert…
Was für ein Quark der neuen Generation vorgesetzt werden sollte…und dann auch noch so verdammt ERFOLGREICH. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und die Hoffnung das Episode 2 und 3 besser werden würden – und glücklicherweise war das auch von Film zu Film der Fall. Episode 3 in Kombination mit dem Roman von Matthew Stover sogar richtig gut.
Aber eben nicht das Selbe wie das Märchen der Kindheit. Die Prequel-Trilogie sieht einfach nur wie Spielzeug aus. Es fehlt der Charme, die Vision die die Originalen Filme vermittelt haben. Es gab kein Herzblut…
Und jetzt 10 Jahre nach der PT schickt sich eine weitere Episode an mein Herz zu erobern…und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass dieser Film es tatsächlich schaffen könnte. Zwar weiß man noch nichts wirklich definitives über die Story….aber das ganze Drumherum passt einfach. Jar Jar Abrams wäre zwar nicht der Regisseur meiner Wahl gewesen, aber er ist ein grundsolider Handwerker der von einem großartigem Team umgeben ist – und der Trailer heute lässt mich wirklich auf das Beste hoffen…
Das alte Gespann noch einmal in Aktion…
Die Helden meiner Kindheit…
viele sagen, das ist nicht mehr der Look der OT – mag sein, aber wir leben auch 35 Jahre später. Ich brauche keinen Aufguss von etwas Altem. Ich mag den neuen Stil…bildgewaltig, ungewohnt…NEU
Die Musik…grandios…die Melodien der OT werden zauberhaft eingesetzt und haben eine schwere und Dramatik bekommen….
Ich warte gespannt auf das „Erwachen der Macht“ im Dezember und das ich noch einmal Kind sein kann….
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Es geht das Gerücht um das Han in diesem Film umgebracht wird. Dann will ich den nicht sehen!