Hallo meine lieben Flauschies,
mein letzter Post ist jetzt ein paar Tage her, aber ich muss mir heute mal wieder etwas Luft machen. Der Blog lebt, ich habe nur derzeit ein neues kleines Webprojekt an dem ich arbeite und von dem ich hoffe, dass es bis zum Jahreswechsel online gehen kann – aber darum soll es hier nicht gehen.
Das hier soll auch kein weiterer Corona Rant werden. Oder wenn ich so darüber nachdenke vielleicht doch? Nein, vielmehr muss ich mir einfach mal von der Seele schreiben wie es mir gerade geht.
Und Corona suckt doch!
Die Weihnachtszeit ist doch die schönste Zeit im Jahr, oder? Es wird winterlich kalt, bunte Lichter schmücken die Fenster und es riecht allerorten nach Tannengrün, Lebkuchen und Mandarinen…
Soweit meine kindlich verklärte Vorstellung davon, wie die Weihnachtszeit aussehen sollte – meine Gegenwart könnte nicht weiter davon entfernt sein. Ich hocke tagein, tagaus in meiner Bude.
Mir fällt die Decke auf den Kopf!
Social Distancing in allen Ehren, aber ich habe das Gefühl, dass Weihnachten dieses Jahr irgendwie an mir vorbeirennt. Eben noch war Halloween (welches dank Corona ja auch nicht wirklich stattgefunden hat) und nun steht schon der Nikolaus vor der Tür. Dieses Jahr ist einfach im Zeitraffer davongerast.
Ich sitze hier und wünsche mich mit meinen Freunden an den Glühweinstand. Ich will über den Weihnachtsmarkt flanieren, mich über die unachtsame Menschenmasse aufregen und mich über meine Bratwurst am nächsten Futterstand freuen, während ich kitschige LED Weihnachtslandschaften am Kunsthandwerkerstand betrachte.
Mir fehlt das Leben!
Ich existiere, aber ich lebe nicht. Vor noch gar nicht so langer Zeit war das zwar auch so, aber da hatte das andere Gründe. Da hat mich das nicht gestört. Doch jetzt HABE ich ein Leben, Freunde, Zukunft…und stehe doch nur auf Stand-By, während das Jahr vorbeirast.
Natürlich geht das nicht nur mir so und ich versuche die mir zur Verfügung stehende Zeit auch sinnvoll zu nutzen, aber wenn dann mal so eben drei, vier, fünf, sechs Tage vergehen, an denen ich keine andere Menschenseele sehe – die Handwerker, die gerade mein Treppenhaus zerlegen, zähle ich da jetzt nicht – dann macht mich das traurig.
Ich bin absoluter Familien- und Freundemensch. Ich kann wundervoll für mich allein sein. Das ist es nicht. Mir fehlt es, mit meinen Freunden etwas zu erleben. Essen zu gehen. Oder mal wieder etwas Nachtleben.
Mein Tagesablauf ist der Computer. Was auch der Grund ist, weshalb ich derzeit wenig schreibe. Mir fehlt der Input. Ich will mir nicht irgendwelche Banalitäten aus dem Arsch saugen.
Ich sitze den lieben langen Tag am PC und arbeite, bilde mich fort und spiele zwischendurch mal was – zum Schreiben fehlt mir gerade die Muße, auch wenn ich massig Zeit dafür habe.
Sagte ich schon, dass Corona suckt?
Jetzt ist es so weit. Corona ist angekommen. Ich wäre eigentlich dieses Wochenende, so wie eigentlich fast jedes Wochenende, bei meiner Familie gewesen, um was Schönes zu essen (mein Lieblingsessen steht schon auf dem Herd)… but along comes Corona. In der Schulklasse der Größten gibt es einen positiven Fall und alle wurden heute in Quarantäne geschickt. Die Kinder und somit die Eltern – für 10 Tage.
Jetzt steht mein liebevoll verpacktes Nikolausi hier, mein Lieblingsessen da und wir werden um nichts auf der Welt zusammenfinden. Eine Tragödie.
Was mir bleibt, ist abermals ein Wochenende, an dem ich meine Zeit vor dem PC verbringen werde…