Hallo meine lieben Flauschies,
lang lang ist es her, dass ich sich ein Post um das leidige Thema Trans im Mittelpunkt gedreht hat, aber ich finde das Thema wichtig und werde dementsprechend etwas darauf eingehen – die lieben Hormone. Oder wie in diesem Fall hier: Das Hormonloch.
Endlich geht es mir wieder besser. Ich habe ein paar Wochen abgewartet und meinen Zustand kritisch beäugt, aber ja, mir und meiner Gesundheit geht es endlich wieder ein ganzes Stück weit besser. Aber lasst mich einmal von vorne anfangen. Ich hatte eine ganze Weile ein Problem, welches man als – ja nun – Transperson nicht haben sollte. Und das fing vor gut 2 Jahren mit Corona an.
Wenn man sich für eine Transition entscheidet und alle damit verbundenen Begleiterscheinungen akzeptiert, dann kommt man irgendwann an den Punkt, dass man eine gegengeschlechtliche Hormontherapie beginnt – die HRT/HET (Hormon Replacement Therapy / Hormon Ersatz Therapie).
In meinem Fall ist es so, dass ich mein Leben lang darauf angewiesen sein werde, mir in irgendeiner Form Estradiol zuzuführen, da meine Transition abgeschlossen und ich meine Anpassungs-OP gehabt habe. Mit Beginn der HRT habe ich aufgehört selbst Sexualhormone zu produzieren (Testosteron) und bin auf das weibliche Pendant Eströgen umgestiegen. Die HRT wird ärztlich überwacht und reguliert.
Dafür gehe ich jedes Halbjahr einmal ins UKE Hamburg und lasse mich mit einem großen Blutbild durchchecken. Das läuft jetzt schon seit einigen Jahren so in seinem gewohnten Rhythmus so vor sich hin.
Jetzt ist es allerdings so, dass hier ein paar blöde Begebenheiten zusammengekommen sind und ich mich „plötzlich“ auf dem Trockenem wiedergefunden habe – nennen wir den Mist der Einfachheit halber „CORONA“. Mein letzter Termin im UKE ist direkt in die ersten Tage des Lockdowns gefallen. Suuuper. Das UKE hat wie alle ärztlichen Einrichtungen dicht gemauert und die Ambulanzen dicht gemacht. Da hat es Wochen gedauert, bis ich überhaupt jemanden ans Telefon bekommen habe, um einen neuen Termin zu machen. Der wäre dann etwa ein Jahr nach dem eigentlichen Termin gewesen – was soll ich sagen? Prompt in der Woche habe ich meine erste Corona-Infektion gewonnen…
Danach habe ich es etwas schleifen lassen, obwohl ich wusste, dass meine Eströgen-Medikamente zur Neige gingen – ja ich war zu faul, hab nen neuen Job angefangen und hatte allgemein ganz andere Sorgen, als mich auch noch um das UKE zu kümmern. Doch das sollte sich bitter rächen…
Denn keiner der anderen Ärzte meines „Vertrauens“ wollte mir ohne Zustimmung meines behandelnden Arztes im UKE meine Medis verschreiben…also blieb mir nur ein neuer Termin im UKE übrig. Auf den ich dann wiederum 9 Monate warten musste. Unwitziger Weise war zu dem Zeitpunkt meine letzte Flasche Hormoncreme trotz extremer Sparsamkeit seit über einem Vierteljahr alle…
Willkommen im Hormonloch!
So ganz ohne Sexualhormone im Körper ist schon irgendwie blöd, wisst ihr? Das war ein schleichender Prozess, da sich mein Hormonspiegel natürlich nicht von heut auf Morgen abgebaut hat und ich ja auch längere Zeit extrem minimal dosiert meine Reste in die Länge gezogen habe.
Ich war ständig müde, gereizt, vergesslich, habe zugenommen, hab Wasser eingelagert und rheumatische Beschwerden bekommen. Also wirklich nur das Beste vom Besten. Dazu stimmen Nieren und Leberwerte nicht, wobei ich hoffe, dass sich das beim nächsten Bluttest wieder etwas relativiert, da mein Stoffwechsel mit der Wiederaufnahme der HRT vor etwa 6 Wochen quasi einen Kickstart hingelegt hat.
Denn kaum habe ich wieder mit den Medis angefangen, war das wie ein Schalter, der umgelegt wird. Das Gereizte ist weg und die schwarze Wolke, bei der ich schon eine brachiale Rückkehr meiner besiegt geglaubten Depression wähnte, war über Nacht wie weggeblasen. Natürlich habe ich gute und schlechte Tage, aber dieser erdrückende Nihilismus ist quasi sofort weg gewesen. Ich lebe wieder!
Wen interessiert, was ich derzeit für meine HRT nehme, dem kann ich Abhilfe schaffen.
Das Medikament heißt „Gynokadin Gel“ und ich bekomme das immer als 3er Paket verschrieben. Davon nehme ich 2 Hub am Morgen und 1 Hub, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.
In diesem Sinne kann ich euch nur sagen „Passt auf euch auf“!
Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
Hallo, mir ging es ganz zum Anfang ähnlich als ich meine Hormontherapie startete. Ich nahm zum einen Testestoron Blocker und zum anderen Estradiol. Letzteres hatte mein Körper anfangs nicht richtig angenommen da es noch zu schwach dosiert war.
Nun kam es zu dem Effekt das mein Körper fast gar keine Sexualhormone mehr hatte. Weder männliche noch weibliche. Die Folge war u.a. eine extreme Müdigkeit. Bereits Mittags war der Akku völlig leer und ohne Mittagschlaf hätte ich die Tage sicherlich nicht durchgehalten. Hinzu kamen starke Depressionen und extreme Stimmungsschwankungen.
Zu meinem nächsten Arzttermin wurde dann die Dosis Estradiol erhöht. Von da an ging es mir dann langsam immer besser.
Hallo Anna,
schön, dass du dich zu mir verirrt hast. Ich freue mich, dass ich noch gefunden werde, auch wenn ich jetzt länger nichts geschrieben habe.
Die Problematik mit den nicht vorhandenen Hormonen hatte ich auch lange Zeit, aber inzwischen bin ich ganz gut eingestellt denke ich…auch wenn ich immer noch Mittags das totale Tief habe. Aber DAS mag auch an einem sonst nicht so gesunden Lebenswandel / Schlafrythmus liegen xD
LG, Mila
Hi Mila,
wenn du Gyno brauchst. Ich habe hier noch 2 Tuben aus meinem privaten Lager, die ich nicht mehr verwende (Bis Ende 23 haltbar) weil ich nun Estreva benutze. Die könnte ich verschenken. Bei Interesse bitte irgendwie kontaktieren. Falls du keinen Weg findest, mich zu kontaktieren, wende dich bitte an die „Germantrans“ Subreddit und schreib einfach einen Hinweis zu mir in den Titel. Außerdem würde ich Estreva statt Gynokadin empfehlen (achtung gibt ein normales und eines mit stärkerer Konzentration. Estreva ist wirkungsstärker, also mehr Power mit 2 Hüben als Estreva. Oder anders: „Wenn ich mit 2 Hüben Gynokadin nur 100-120xx erreiche beim Bluttest, dann mit Estreva 200! 🙂
So, zunächst mal ist es ganz wichtig sich ein Lager aufzubauen und einen Arzt zu finden, wo man die Hormone auch einfach schriftlich bestellen kann (o. per Web-Formular) oder telefonisch. Das ist das A und O. Ein Endokrinologe, der nicht auch die einfache Zusendung eines Rezeptes (für eine Stammkundin) anbietet, ist für mich kein Endokrinologe!! Ebenso kann man sich auch 2x eine 3er Packung verschrieben lassen u. U.
Einen Vorrat legt man sich ganz leicht an, in dem man sukzessive immer etwas früher nachbestellt… ALSO RECHTZEITIG melden beim Arzt, ein paar Wochen bevor der Vorrat zur Neige geht, am besten mind. 2 Wochen vorher (wie lange eine Packung hält, kann man ja nachmessen) schon nachbestellen. Nach ein paar Monaten hat man so locker 1-2 Packungen über, weil man immer 2 Wochen vor Ende nachbestellt hat. Die Ärzte merken davon i. d. R. nicht, wenn man auf die Zeitabstände achtet. Wenn man natürlich schon direkt nach 6 Wochen, 2 Monaten, usw., schon ein Folgerezept verlangt, dann kann es auffallen, bei 1 bis 2 Wochen vor „dem geplanten Folgerezept“ jedoch nicht! Ich habe so immer eine 3er-Packung zuviel in meinem Vorrat, und wenn ich sparsam anwenden sollte, dann habe ich immer (!) einen Vorrat für 6 Monate. Während Corona und den drohenden Lieferengpässen war das für mich oberste Prio. Jetzt, während wir Krieg in Europa haben und angegriffen werden, ist es für mich UMSO WICHTIGER immer einen Vorrat zu haben!
LGF
Hallo Franka,
mega das nette Angebot – derzeit bin ich wieder versorgt und werde jetzt auch dafür Sorgen, dass ich wieder einen Vorrat aufbaue. Den hatte ich ja für schlechte Zeiten, habe mich aber nicht rechtzeitig um Nachschub gekümmert. jetzt habe ich aber erst einmal wieder 6 Packungen auf Vorrat und werde entsprechend auch noch nachlegen.
Kannst du mir etwas zu dem Estreva sagen? Worin unterscheidet sich das? Ist da noch ein anderer Wirkstoff drin, oder ist das einfach höher dosiert? Ich hatte geraumer Zeit über auch das Lanzetto Spray benutzt, aber damit habe ich meine Werte nicht hochbekommen….
LG