Hallo meine lieben Flauschies,
Heute habe ich eine Buchrezension für euch, die mir aus sicherlich verständlichen Gründen, besonders am Herzen liegt. Wenn ich nicht gerade Star Wars Romane rezensiere lese ich auch gerne einmal Geschichten die berühren, die warm und echt sind. Und das mir hier vorliegende Buch hat mich zu tiefst berührt…
Transgender sind derzeit in den Medien schwer angesagt, doch leider werden wir meistens für die kurze Quote bös verheizt. Gerade Fernsehsender wie RTL2 sind nur auf die schnelle Quote aus und suchen sich gerade dann die schrillsten Paradisvögel aus unserer Gemeinschaft aus – und tragen somit unmittelbar zu unserem Bild in der Gesellschaft bei. Leider entspricht dieses in den wenigsten Fällen der Realität.
Wir werden meistens als grell überzeichnete Abziehbilder gängiger Frauenklischees dargestellt – als Dragqueens und Perverse. Leider könnte dieses Bild von der Realität nicht weiter entfernt sein. Wir sind Menschen die einfach nur zu überleben versuchen. Natürlich gibt es auch bei uns Ausnehmen…und das ist gut so, aber die meisten von uns wollen einfach nur ihr Leben leben… und genau davon handelt dieses Buch.
Zusammen werden wir Leuchten
Die Geschichte handelt von den beiden Jungs David Piper und Leo Denton. Gleich zu Anfang erfahren wir, dass David sich seit frühester Kindheit im falschen Körper fühlt und eigentlich viel lieber ein Mädchen wäre. Er ist ein sehr schüchterner Junge und hat nur zwei wirkliche Freunde, die auch die einzigen sind, die über sein Gefühlschaos bescheid wissen.
Das Buch schildert ganz toll was in Davids Kopf vor sich geht, ja wie unsicher er ist. In der Schule wird er ständig von seinem Mitschüler Harry gemobbt und als Freakshow beschimpft. In der Grundschule sollten die Schüler aufschreiben was sie später gerne werden möchten…und der junge David hat aufgeschrieben, dass er gerne ein Mädchen wäre. Das hängt ihm bis heute nach…
Im Laufe der Geschichte erfahren wir, wie unwohl er sich in seinem so langsam pubertierenden Körper fühlt – wie schlimm es für ihn ist zu wachsen; große Füsse zu bekommen.
Auch wenn David aus einer gut situierten Familie kommt und eine liebevolle Familie hat, traut er sich einfach nicht mit seinen Eltern zu reden, da er niemanden verletzen möchte und angst davor hat verstoßen zu werden.
Als zweites taucht in der Geschichte Leo auf. Er ist der neue, geheimnisvolle Schüler an der Schule. Gerüchte besagen er wäre von der letzten Schule geschmissen worden, aber keiner weiß genaueres – doch was keiner weiß, ist dass Leo ein Geheimnis hat. Leo ist als Mädchen auf die Welt gekommen und hat an ihrer alten Schule eine grausige Erfahrung machen müssen und versucht jetzt einen Neuanfang. Leider kommt er nicht aus so behüteten Verhältnissen wie David. Die Mutter hat ständig einen neuen Lover. Der Vater ist kurz nach der Geburt abgehauen…aber Leo ist fest entschlossen ihn irgendwann ausfindig zu machen.
Die beiden treffen sich das erste Mal, als Leo David zu Hilfe kommt, als dieser mal wieder von Harry drangsaliert wird. Beim Nachsitzen hilft Leo David bei Mathe und in Zukunft gibt er ihm auch Nachhilfe – so lernen sich die beiden besser kennen und werden so etwas wie Freunde.
Auf jeden Fall verraten sich beide später ihr jeweiliges Geheimnis und erleben ein großes Abenteuer auf der Suche nach Leos Vater.
Ich werde hier nicht weiter spoilern und die ganze Geschichte aufschreiben – lest selber! Das Buch ist es wirklich wert.
Fazit:
“Zusammen werden wir Leuchten” ist ein Jugendroman, den man auch als Erwachsener und unbedingt als Selbstbetroffene(r) gelesen haben muss. Alle Figuren sind wunderschön gezeichnet und ich habe mich stellenweise selber erkannt. Klar merkt man dem Buch an, dass es als Feelgood Lektüre angelegt ist, aber das macht nichts. Es hat mir unheimlich Spaß gemacht, zu lesen wie der Alltag von Jugendlichen in der heutigen Zeit aussehen könnte – welchen Einfluss Youtube und Handys haben. Ich habe mich wieder jung gefühlt, ja als wäre ich dabei. Die Immersion war für mich bei diesem Buch einfach grandios. Ich wollte gar nicht, dass es endet. Gerade als David den großen Schritt gewagt hat und endlich sein Coming Out hat, endet das Buch quasi.
Ist das Buch fachlich korrekt? Größtenteils. Auf jeden Fall zeigt es auf eindringliche Art und Weise mit welchen Schwierigkeiten wir auf unserem Weg zu kämpfen haben…und da ist es egal, ob man 14 ist wie David, oder schon 30.
Absolute Leseempfehlung!
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Huhu,
davon habe ich noch nie etwas gehört, aber es klingt echt interessant. Ich mag ja gerne Bücher die nie enden sollen 🙂 Das Thema finde ich auch sehr ansprechend.
LG
Steffi
Hi Mila,
das Buch liegt schon eeewig bei mir im Regal. Doch deine Rezession und speziell der Satz „Ich wollte gar nicht, dass es endet.“ haben mich überzeugt, es nun endlich mal zu entstauben. 😉
Danke für diesen wundervollen Buchtipp!
LG Lisa