Hallo meine Lieben,
Ihr wisst, ich bin ein Leckermäulchen. Ihr wisst, ich esse gerne. Und ihr wisst, dass ich zu Weilen stinkend faul sein kann.
Und im Moment kommt mal wieder einiges zusammen!
Es ist jetzt gerade einmal eine Woche her, dass ich wieder unterhalb der Gürtellinie operiert wurde (echt? erst eine Woche???). Die Schmerzen sind zwar dieses Mal echt auszuhalten, was aber nicht bedeuten soll, dass ich das blühende Leben wäre und wie eine Gazelle durch die Wohnung hüpfe – wobei in meinem Fall sicherlich eher die Rede von einem Flusspferd sein kann. Jedenfalls was meinen derzeitigen Bewegungsdrang angeht. Und ich wohne dazu auch noch im 4OG…OHNE Fahrstuhl.
Great.
Immerhin kann ich mich nach dieser OP überhaupt etwas rühren. Und zwar doch so viel, dass ich mir andauernd Gedanken ÜBER Essen mache, aber doch kläglich an dem WIE scheitere. Kurze Strecken sind problemlos möglich, doch sind Treppen derzeit noch echt unangenehm. Und Zusätzlich mit Einkäufen beladen, wird das echt anstrengend.
Da muss es doch eine Lösung für geben, dachte ich mir und habe mal ein wenig recherchiert.
Mit Fertiggerichten habe ich bisher nie wirklich super gute Erfahrungen gemacht. Ich würde mich jederzeit lieber in die Küche stellen und mir was brutzeln, als eine Tüte aufzureissen oder eins dieser herrlichen Gerichte zu verzehren, die man vor dem Erhitzen mit einer Gabel anstechen soll – auch wenn mir mein gegenwärtiger Gesundheitszustand diesen Vorsatz echt schwer macht. Die üblichen Verdächtigen wie Pizza und Croques sind jetzt auch nicht das Heil aller kulinarischen Überraschung…
Was bleibt der gaumenverwöhnten und speisebewussten Frau von heute noch an Alternativen?
Die Einmacherei!
Dank eines lieben Tipps aus meinem Bekanntenkreis bin ich auf die Einmacherei gestossen. Oder bei Facebook hier.
Bei der Einmacherei handelt es sich um eine kleine Manufaktur in München. Suppen, Eintöpfe, Schmorgerichte und sogar Nachspeisen findet man auf der Speisekarte. Alles frisch gekocht und direkt in Gläser verpackt. Keine Konservierungsstoffe und kein Glutamat. Und alles aus der Hand von zwei Chefköchinnen – das klingt doch schon mal echt erfreulich! Auf eine kurze Anfrage meinerseits wurde mir ein wundervolles Testpaket gechnürt und zum Probieren überlassen.
Fischsuppe 350ml:
Sollte ich mein Fazit gleich bekannt geben? Nein…ich schreibe doch erst mal drum herum.
Das Glas ist 350ml Suppe befüllt und der Inhalt soll laut Aufdruck für ca. 5 min im Topf erwärmt werden. Der Inhalt wirkt erst einmal recht wässrig beim Umfüllen, dafür muss man aber auch keine Mengen aus dem Glas kratzen. Das Glas mit einem Schluck Wasser ausschwenken, dann ist es schon fast wieder sauber. Kalt riecht die Suppe unauffällig – auf jeden Fall nicht unangenehm nach altem Fisch oder so (Entwarnung für empfindliche Nasen). Doch sobald die Suppe anfängt Temperatur zu bekommen, steigt einem ein wirklich köstlicher Duft in die Nase…
und an diesem Punkt fange ich zu Schwärmen an. 🙂
Ich habe in meinem Leben viele Konservendosen getestet und selbst lange in der Küche gestanden, um dort etwas Vernünftiges zu fabrizieren – die Fischsuppe der Einmacherei ist großartig. Ich gebe zu, dass ich erst…Bedenken wäre zu krass gesagt…äh…Vorbehalte hatte. Die nach dem ersten Probierhaps wie weggeblasen waren.
Die Suppe duftet nicht nur gut, sie schmeckt meiner bescheidenen Meinung nach fantastisch. Angefangen bei einem sehr feinen Krustentieraroma (Gott macht das Auskochen von Schalen immer Arbeit) über eine wirklich feine Gewürzmischung mit dezenter Schärfe. Wirklich toll. Für ein Glas…sensationell!
Ich weiß, dass ich mich gerade in Superlativen ergehe, aber so bin ich, wenn mir etwas wirklich gut schmeckt.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch etwas zu meckern hätte. Ich persönlich finde die Suppe zu dünn. Für mich dürfte sie etwas sämiger und die Einlage nicht komplett atomisiert sein – dann hätten die Zähne auch noch etwas zu tun.
Außerdem gebe ich zu, dass ich nach dem ersten Probierhaps selber noch ein klitzekleines Bisschen getunt habe und dem Topf einen Mini-Mini-Schluck Noilly Prat gegönnt habe (mit Fenchel einfach eine wundervolle Kombination). Wenn ich gehabt hätte, wäre ein Baguette die perfekte Beilage gewesen.
Das Glas gibt es für 5,80€ und ist seinen Preis geschmacklich auf jeden Fall wert.
5 von 5 Milapunkten
Wildschweinragout 305ml:
Sooo….heute, einen Tag später, habe ich mir das Wildschweinragout zu Gemüte geführt. Als Beilage habe ich mich in diesem Fall für eine Portion Eierspätzle mit einem schönen Klacks Butter entschieden, damit Moppel-Mila auch satt wird ^^ Das Wildschweinragout ist mit 305ml Füllinhalt angegeben, macht vom Gewicht aber deutlich was her. Da muss ganz schön was drin sein – und das sollte sich auch bewahrheiten, als ich den Inhalt in einen Topf goß, um auch dieses Gericht bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten zu erwärmen. Auch hier stiegen schnell leckere Düfte auf und natürlich konnte ich nicht wiederstehen, während die Nudeln kochten, einen Probierhappen zu nehmen. Ja…ja…durchaus lecker. Sicherlich ist auch hier ein Vergleich mit einer ordinären Dosensuppe völlig unangebracht. Das Fleisch, kleine Wildscheinefleischwürfel (hoffe ich doch 😉 ) war butterzart, wirklich genau auf den Punkt und von erstaunlicher Menge. Wer sonst im Erascoraunt speisst, weiß, dass man dort nach jedem Stückchen Fleischersatz mühsam suchen muss
Doch muss ich sagen, dass mich persönlich die Fischsuppe gestern mehr begeistert hat. Was jetzt auf keinen Fall heißen soll, dass das Wildschweinragout nicht gut gewesen wäre. Mir hat einfach die Gewürzkombination an der Suppe besser gefallen. Das Ragout hätte würztechnisch gern etwas mutiger sein dürfen – Nelke, Zimt…mag ich an Wild gern. Und ebenfalls etwas sämiger. Dennoch hat mir meine Mahlzeit sehr gut geschmeckt. Das ist Jammern auf hohem Niveau!.
4 von 5 Milapunkten
Schoko – Kaffee – Kuchen:
Zu guter Letzt bleibt noch der Nachtisch. Zuerst musste ich meine doch nicht ganz unerhebliche Portion Schweineragout sacken lassen und eigentlich wollte ich den Kuchen auch erst morgen verspeisen, aber der Wunsch nach einem Verdauungskäffchen war einfach zu groß. Und wenn ich schon ein Käffchen in der Hand hab, dann darf es auch noch ein Kuchen Nachts um 21 Uhr sein ^^
Gesagt getan, schon stand das 100gr Gläschen in meinem Backofen um für etwa 15min bei 100€ durchzuwärmen. Puh…ich hab ganz schön geschwitzt um das Glas aufzukriegen. Da hat sich ein ganz schöner Unterdruck aufgebaut, ausserdem klebte der Kuchen an der Unterseite des Deckels. Im Anschluß hatte ich mir den Kaffee den aber auch verdient ^^
Zum Kuchen selber ist zu sagen, das dieser meinen Geschmack nicht 100% getroffen hat. Ich denke der ist eher etwas für die jüngeren unter uns, denn ich fand ihn zu süß. Das er schokoladig ist lässt sich nicht leugnen, aber irgendwie will mir auch die Konsistenz nicht zusagen. Irgendwie zu mehlig, ohne direkt zu trocken zu sein. Schwer zu bechreiben. Eventuell kommt meine Indifferenz auch aus der Erwartungshaltung ein normales Stück Kuchen in tupperform zu bekommen.
Also zusammen mit meiner Tasse Kaffee war der Kuchen auch ein würdiger Nachtisch, aber unbedingt noch einmal haben müsste ich den jetzt nicht.
2 von 5 Milapunkten
Fazit:
Die beiden mir zur Verfügung gestellten Hauptgerichte kann ich bedenkenlos weiterempfehlen. Beide Gerichte haben wirklich wie selbst gemacht geschmeckt und hätte ich die Einmacherei wärend meiner ersten OP gekannt, hätte ich mir wahrscheinlich wirklich das eine oder andere Gericht auf Lager gelegt, um eben nicht das Fertigfutter mampfen zu müssen. Die Gerichte sind nicht billig, aber das schmeckt man auch – und ich bin gerne bereit für gutes Essen auch einen Euro mehr zu bezahlen (dafür spare ich anderweitig schon genug). Natürlich habe ich jetzt nur einen kleinen Ausschnitt des Angebotes kosten können, aber ich sehe keinen Grund warum die anderen Gerichte nicht auch lecker sein sollten.
Nur der nachtisch hat mich leider etwas enttäuscht, aber das mag meine Erwartungshaltung gewesen sein, da ich diese Art von „Napfkuchen“ nicht kannte.
Die Lieferung erfolgte unkompliziert und super schnell. Die Gläser waren alle einzeln verpackt und durch einen Kühlakku kaltgestellt – super. Damit während der Reise etwas schief geht muss schon einiges mit der Fracht passieren. Meine Lieferung erfolgte über DHL direkt an die Haustür im 4OG ^^